Durch den Einsatz von RFID-Systemen können Lagervorgänge
automatisiert werden (inkl. Verbuchung). Die Kombination eines
Positionierungssystems und an Gabelstaplern montierten Lesegeräten
ermöglicht eine kontinuierliche Inventurabfrage & somit höchste
Transparenz innerhalb des Lagers. Fahraufträge und Fehleranzeigen
werden direkt im Gabelstapler angezeigt und ermöglichen so eine
elektronische Führung der Fahrzeuge zu den Lagerplätzen.
Die Fehlerquote bei der Kommissionierung wird reduziert und durch
die intelligente Steuerung verkürzen sich die Warte- und Wegezeiten
der Kommissionierer. Das Pulk-Reading des RFID-Systems ermöglicht
eine gleichzeitige Erfassung mehrerer Artikel und erleichtert die
Arbeit in der Lagerlogistik erheblich. Dies bietet großes Potenzial
für Inventuren und das Bestandsmanagement. Zusätzlich bildet dieses
System die Grundlage für ein intelligentes Warehouse, in dem
Technologien wie „Pick-by-Vision“, „Pick-by-Light“ oder
„Pick-by-Voice“ die Effizienz in der Lagerlogistik weiter steigern
können.
Was bedeutet das konkret anhand eines Beispiels?
1. Wareneingang.
Beim Aufnehmen der Ware mit dem Gabelstapler wird das
Transportgut automatisch erkannt.
2. Einlagerung.
Der Fahrauftrag zeigt an, wo die Ware eingelagert werden soll.
Durch ein Ampelsystem wird die korrekte Ablage optisch bestätigt.
Parallel wird die Ware automatisiert auf dem Lagerplatz
verbucht.
3. Kommissionierung.
Die in der Kommissionierung entnommene Ware wird automatisch im
System angepasst & muss lediglich durch den Mitarbeiter bestätigt
werden. Bei erneuter Einlagerung wird die aktualisierte Menge
verbucht.
4. Warenausgang.
Die Entnahme einer Ware vom Lagerplatz wird automatisch im
Warehouse Management System (WMS) verbucht. Beim Beladen des LKW
wird erneut durch ein Ampelsystem die korrekte Verladung optisch
kenntlich gemacht.
Das Hauptziel: Die Qualität und Quantität der erfassten Daten
signifikant zu steigern.
Die Lieferketten wurden modelliert. Dies ermöglicht es folgend eine
Reihe von Analysen durchzuführen, welche sich auf die Kosten und die
Leistungen der Lieferketten konzentrieren. Es besteht die
Möglichkeit, die Analysen nach Kostenkategorien aufzuschlüsseln und
mit kausalen Faktoren zu verbinden. So können die gesammelten Daten
analysiert und die Erkenntnisse genutzt werden, um Entscheidungen zu
beschleunigen und besser auf ungeplante Ereignisse und Chancen zu
reagieren. Sie bauen eine Resilienz auf!
Was bedeutet das konkret anhand eines Beispiels?
1. Top-Level-KPI.
Wert und Volumen pro Kundenauftrag sind in den letzten zehn
Monaten in fast allen Verteilzentren stetig gesunken.
2. Produktivität.
Die Produktivität des Zentrallagers in Bezug auf die Zeit pro
Auftrag erhöht sich, da die kleineren Aufträge im Durchschnitt
schneller kommissioniert werden können.
3. Personalaufwand.
Der Umsatz pro Kommissionierung sinkt, was dazu führt, dass
insgesamt mehr Personal in den Distributionszentren benötigt wird,
um den gleichen Umsatz zu erzielen.
Gegenmaßnahmen. Können kurzfristige,
umsatzbasierte Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um den Kunden
Anreize zur Erhöhung des Auftragsvolumens zu geben, oder wird sich
der Trend fortsetzen und ein Überdenken der Kommissionierprozesse
und -technologie erforderlich machen?
Früher lag der Schwerpunkt der Analysen aufgrund technologischer und
methodischer Einschränkungen hauptsächlich auf Descriptive
Analytics. Das bedeutet, dass Daten aus der Vergangenheit erfasst
und interpretiert wurden. Heutzutage kommen zusätzlich Predictive
und Prescriptive Analytics zum Einsatz, um die Zukunft so präzise
wie möglich vorherzusagen und Prozesse zu optimieren. Hierbei werden
mathematische und statistische Methoden, Verfahren und Modelle
angewendet, die es ermöglichen, Abläufe und Ereignisse automatisiert
zu analysieren und konkrete Handlungsempfehlungen für die Planung
und Steuerung von Prozessen abzuleiten.
Die Blockchain-Technologie kann innerhalb komplexer logistischer
Prozesse allen Beteiligten einen transparenten und effizienten
Datenaustausch ermöglichen. Die Abhängigkeiten vor- und
nachgelagerter Prozesse stellen potenzielle Risikoquellen dar. Eine
Blockchain ermöglicht durch ihren Netzwerkcharakter einen sicheren
Datentransfer zu externen Partnern.
Die Zollabwicklung funktioniert digital
und automatisiert, wodurch alle Informationen für alle Beteiligten
(Versender, Empfänger, Logistikdienstleister, Zollbehörden)
jederzeit verfügbar sind und in Echtzeit aktualisiert werden. Da die
Zollabwicklung stark reguliert ist und von den abweichenden
Vorschriften und Anforderungen der jeweiligen Drittländer geprägt
wird, ist die Echtheit der kursierenden Informationen und Daten für
Behörden und andere Beteiligte oft schwer zu überprüfen. Dank der
hohen Vertrauenswürdigkeit der Daten ermöglicht die
Blockchain-Technologie eine stärkere Integration und Vernetzung
digitaler Zollverfahren.
Die Rechnungsstellung und der
Zahlungsverkehr im Zusammenhang mit Logistikfunktionen erfolgen
fortlaufend digital, was zu Einsparungen bei manuellen und
papiergestützten Prozessen führt. Die Blockchain-Technologie
ermöglicht das digitalisierte Aufzeichnen, Speichern und gemeinsame
Nutzen von Dokumenten. Gleichzeitig können intelligente Verträge
(Smart Contracts) die Berarbeitungszeiten signifikant verkürzen,
indem die Lieferungen automatisch geprüft sowie Rechnungen &
Zahlungen automatisch abgewickelt werden. Dies erhöht die Effizienz
und das Vertrauen erheblich.
So kann beispielsweise eine in der Blockchain erfasste Palette
automatisch eine Bestätigung der Lieferzeit oder des Zustands der
Ware übermitteln. Dies kann insbesondere zur Wahrung von Frische und
Sicherheit von Lebensmitteln über die gesamte Lieferkette hinweg
Anwendung finden, insbesondere in Kombination mit der
RFID-Technologie.
Durch den Einsatz eines digitalen Zwillings wird ein intelligentes
Simulationsmodell erstellt. Dieses Modell simuliert verschiedene
Szenarien für die Lieferkette - inkl. der darin verwendeten Prozesse
- und bildet alle daraus resultierenden Konsequenzen auf Basis
realer Unternehmensdaten ab. Es verbindet somit die operative Ebene
mit der strategischen Entscheidungsebene.
Während des Lagerbetriebs wird der digitale Zwilling kontinuierlich
mit Daten aus den verschiedenen Automatisierungstechnologien
innerhalb des Lagers aktualisiert. Dazu gehören beispielsweise die
RFID-Technologie, fahrerlose Transportsysteme, Kommissioniersysteme
und automatische Lager- und Bereitstellungssysteme. Diese Daten
werden mit IoT-Daten kombiniert sowie durch Bestands- und
Betriebsdaten sowie Nachfrageeigenschaften jedes Artikels ergänzt.
Digitale Zwillinge ermöglichen insbesondere die dynamische
Optimierung der prozessualen Abläufe. Sie vereinen Flexibilität &
Schnelligkeit und gewährleisten operative Exzellenz trotz
Nachfrageschwankungen. Lagerstandorte, Bestandmischungen,
Personalbestände und die Zuweisung von Ausrüstung werden
kontinuierlich angepasst, um der aktuellen oder prognostizierten
Nachfrage gerecht zu werden.
Was bedeutet das konkret anhand eines Beispiels?
1. Analyse: Die Analyse eines bestehenden Netzes führt zu der Entscheidung,
ein neues Konsolidierungslager zu errichten. Mithilfe des
digitalen Zwillings lässt sich ein optimaler Standort ermitteln
und feststellen, wie sich dieser auf die Effizienz des
Logistiknetzes auswirken würde.
2. Entwurf: Durch die Simulation der Bewegung von Produkten, Personal und
Materialtransportgeräten ermöglicht der digitale Zwilling eine
optimale Raumnutzung und entsprechende Effizienzoptimierungen. Auf
dieser Grundlage kann das Layout des Lagers sowie die
Implementierung neuer Anlagen geplant werden.
3. Optimierung: Der digitale Zwilling ermöglicht eine kontinuierliche
Leistungsverbesserung von Automatisierungssystemen, beispielsweise
durch die Nutzung von Sensordaten, Simulationen und
Überwachungstechnologien zur Senkung des Energieverbrauchs bei
gleichzeitiger Aufrechterhaltung des erforderlichen
Durchsatzniveaus.
Der digitale Zwilling stellt umfassend alle Bewegungen von
Inventar, Ausrüstung und Personal innerhalb des Lagers dar. So
lassen sich Staus in stark frequentierten Gängen, geringe
Produktivität oder Kommissionierfehler durch das Personal
identifizieren und beseitigen. Bevor Änderungen in der Praxis
vorgenommen werden, testet der Betriebsleiter mithilfe von
Simulationen mit digitalen Zwillingen die Einführung neuer Geräte
und Prozesse.
Digitale Zwillinge könnten einen erheblichen Einfluss auf die
Gestaltung, den Betrieb und die Optimierung von
Logistikinfrastrukturen wie Lagerhäusern, Distributionszentren und
Cross-Dock-Anlagen haben.
Durch den Einsatz eines intelligenten Systems werden alle Daten
entlang der gesamten Lieferkette kombiniert, entsprechende
Gegenmaßnahmen automatisiert entworfen sowie eingeleitet. Einbezogen
werden dabei beispielsweise Smart Contracts, moderne
Track-and-Trace-Lösungen, maschinelles Lernen (ML) sowie digitale
Zwillinge des Transportnetzwerks und/oder des Warehouses. Dies
ermöglicht eine dynamische und selbststeuernde Reaktion auf
Veränderungen, was eine resiliente und effiziente Lieferkette
gewährleistet.
Was bedeutet das konkret anhand eines Beispiels?
1. Lieferkettenstörung: Durch den Einsatz eines digitalen Zwillings sowie moderner
Track-and-Trace-Lösungen werden verschiedene Einflussfaktoren und
Perspektiven auf die Lieferkette unter realen Netzwerkbedingungen
kontinuierlich simuliert. Dies ermöglicht ein proaktives
Risikomanagement hinsichtlich möglicher Lieferkettenstörungen. So
findet eine laufende Bewertung der optimalsten Route und des
besten Transportmittels statt. Wird eine Störung erkannt, kann das
System basierend auf realitätsnahen Kostenkalkulationen
Gegenmaßnahmen entwerfen und diese einleiten, wie beispielsweise
Sondertransporte beauftragen.
2. Routenoptimierung: Für einen reibungslosen Transport innerhalb der Lieferkette,
genügt es nicht eine Störung zu identifizieren. Es ist
entscheidend, sofort geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. So
können beispielsweise alternative Transportwege bewertet oder die
Öffnungszeiten für die Warenannahme verlängert werden. Da die Zeit
für die Identifikation und Bewertung von Gegenmaßnahmen sowie die
Auswahl der besten Lösung oft sehr kurz ist, wird in der Praxis
häufig die „erstbeste Lösung“ gewählt. Der Einsatz von
maschinellem Lernen (ML) kann hier einen großen Unterschied
machen. ML-Systeme können die Effektivität einzelner Maßnahmen
überwachen und kontinuierlich aus vergangenen Erfolgen und
Misserfolgen lernen, um zunehmend bessere Lösungen zu
entwickeln.
3. Ankunftszeiten: Ansätze des maschinellen Lernens, wie künstliche neuronale
Netzwerke oder entscheidungsbaum-basierte Methoden, können die
Ankunftszeiten einzelner LKW für die nächsten 48 Stunden
vorhersagen. Dies ermöglicht ein effizientes Time-Slot-Management
sowie ein optimiertes Kapazitätsbedarfsmanagement.
4. Lagerhaltung: Der Einlagerungsprozess wird durch ML-Verfahren unterstützt.
Bedarfsprognosen der Kunden, wie das Vorhersagen von
Produktionskapazitäten oder Transportbedarfen, sowie kommende
Picking-Aufträge werden bei der Auswahl des optimalen Lagerplatzes
berücksichtigt. Die entsprechenden ML-Ansätze basieren auf
multivariaten Prognosen. Das heißt, aus mehreren Zeitreihen wird
der zukünftige Bedarf mit ML-Verfahren des bestärkenden Lernens
prognostiziert. Auch werden laufend mögliche Umlagerungsoptionen
bewertet, um die bestmögliche Durchsatzleistung zu
gewährleisten.
Die digitale Erfassung verschiedener Parameter entlang der Lieferkette bildet die Grundlage für eine effiziente und transparente Prozessgestaltung sowie für weitere Digitalisierungsinitiativen. Das Hauptziel besteht darin, die Qualität und Quantität der erfassten Daten signifikant zu steigern.
Use CasesDie Integration verschiedener Komponenten der Lieferkette ist entscheidend, um die derzeitigen „Inseln“ vernetzter Geräte zu überwinden. Das Hauptziel besteht darin, eine nahtlose und effiziente Informationsübertragung entlang des gesamten Logistikprozesses zu gewährleisten.
Use CasesDie Integration vor- und nachgelagerter Prozesse in der Lieferkette schafft Transparenz und ermöglicht eine Früherkennung von Lieferkettenunterbrechung. Das Hauptziel besteht darin, eine sichere Datenübertragung zu gewährleisten, um Risiken wie Frachtpapierfälschungen und Cyber-Attacken zu minimieren.
Use CasesDas Analysieren der gesammelten Daten sowie das Nutzen der Erkenntnisse, um Entscheidungen zu beschleunigen und auf ungeplante Ereignisse & Chancen besser zu reagieren. Das Hauptziel ist, die Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Einflüssen zu verbessern, indem Lieferketten sowie operative Abläufe proaktiv neu ausgerichtet werden können.
Use CasesDie selbststeuernde und -optimierende Lieferkette interagiert mit Schnittstellenpartnern, analysiert die Daten und führt basierend auf Vorhersagemodellen operative Abläufe oder Optimierungen aus. Das Hauptziel ist eine reaktionsschnelle und widerstandsfähige Lieferkette.
Use CasesProduktivitätssteigerung bis 2035 durch den Einsatz von KI.
der Lieferketten bleiben in digitalen Entscheidungsmodellen derzeit unberücksichtigt.
haben bisher keine Strategie für Lieferkettenunterbrechungen.
Selbst die intelligentesten Systeme sind durch die Qualität und
Quantität der zugrundeliegenden Daten limitiert. Dies ist im
Hinblick auf die derzeitige Datenbasis der meisten
Logistikdienstleister eine große Herausforderung. Um das volle
Potenzial der neuen intelligenten Systeme nutzen zu können, bedarf
es zusätzlich einer Systeminteroperabilität und somit der nahtlosen
Integration in die bestehende Infrastruktur. Auch gesetzliche
Anforderungen des jeweiligen Landes oder Rechtssystems haben einen
großen Einfluss auf die Möglichkeiten, wie Daten in
Logistikprozessen grenzüberschreitend und zwischen internationalen
Unternehmen genutzt und weitergegeben werden dürfen. Es gibt
zahlreiche Gesetze und Vorschriften, die im Zusammenhang mit
Datensouveränität zu beachten sind, wie die DSGVO
(Datenschutz-Grundverordnung) und den California Consumer Privacy
Act (CCPA).
Mit der zunehmenden Anzahl vernetzter Geräte wächst auch die Menge
der erfassten Daten exponentiell. Diese Daten gilt es auszuwerten
und in aufschlussreiche Geschäftserkenntnisse umzuwandeln. Der
Einsatz der Digitalisierung, um die Netze transparenter und
autonomer zu machen bedeutet, dass die Lieferkette als ein
vernetztes und sich selbst steuerndes Ökosystem funktioniert.
Das Internet der Dinge (IoT) beschreibt die Vernetzung von Geräten
und Fahrzeugen, wie beispielsweise in der Automatisierung und
Robotik. In der Logistik 4.0 sind die Anwendungsbeispiele
vielfältig: hochautomatisierte Transport- und Umschlagsprozesse, die
durch selbststeuernde Roboter unterstützt werden, intelligente und
in Echtzeit lokalisierbare Ladungsträger sowie der Einsatz von
Algorithmen zur präzisen Prognose von Bedarfen und Transportmengen.
Grundlage dieser Aktivitäten sind die von zahlreichen vernetzten
Sensoren und Objekten erhobenen Prozess-, Ortungs- und
Auslastungsdaten, die erhebliche Potenziale zur Effizienzsteigerung
und Ressourcenschonung bieten.
Derzeit bestehen in der Logistik mehrere „Inseln“ vernetzter Geräte
wie LKW, Flurförderfahrzeuge und andere Maschinen. Jedoch sind
vollständig vernetzte Logistikprozesse, bei denen Informationen
nahtlos durch den gesamten Prozess fließen, noch selten.
Während der Corona-Pandemie wurde deutlich, dass die aktuellen
Lieferketten nicht so gut auf äußere Störfaktoren vorbereitet sind,
wie ursprünglich angenommen. Doch auch im Jahr 2024 haben
Unterbrechungen in der Lieferkette weiterhin eine hohe Priorität.
Heutige Lieferketten sind nicht auf die zunehmende
Liefergeschwindigkeit, die sich wandelnden Kundenbedürfnisse sowie
das Verschwimmen der Grenzen zwischen den Vertriebskanälen
ausgelegt. Hinzu kommen geopolitische Risiken wie Handelskriege und
Zölle. Die Diskrepanz zwischen Schnelligkeit und Flexibilität wird
durch potenzielle Störungen wie Wetterbedingungen, Streiks oder
politische Instabilität zunehmend beeinflusst.
Ziel muss es demnach sein, eine hohe Transparenz entlang der
gesamten Lieferkette zu erlangen, um agil und idealerweise proaktiv
agieren zu können. So können die gesammelten Daten analysiert und
die Erkenntnisse genutzt werden, um Entscheidungen zu beschleunigen
und besser auf ungeplante Ereignisse und Chancen zu reagieren. Die
Basis dessen liegt in der Automatisierung und digitalen Vernetzung
der Lieferketten.
Die bisherigen Ansätze zur Bewältigung von Lieferkettenstörungen
müssen zunehmend durch technologische Hilfsmittel ergänzt werden.
Dies macht sich insbesondere im Lagerbestandsmanagement bemerkbar.
Während der COVID-19-Pandemie wurden großteils Sicherheitsbestände
aufgebaut, denn Inventar war für viele der einzige Weg, damals
Resilienz herzustellen. Derzeit stehen die Unternehmen jedoch erneut
im Wettbewerb um Kosten und Kapital. Ziel ist eine optimale Balance
zwischen Bestands- und Kostenmanagement. Algorithmen basierend auf
KI und ML können Verlaufsdaten analysieren und die zukünftige
Nachfrage am Markt prognostizieren. Folglich kann die
Bestandsplanung und die Lagerdisposition entsprechend optimiert
werden.
Prognosen sagen einen erheblichen Anstieg des Güterverkehrs voraus.
Nach der aktuellen Verkehrsprognose wird der Güterverkehr bis 2030
um 38 Prozent gegenüber 2010 steigen. Demnach steht die
Logistikbranche aus Umweltperspektive vor einer echten
Herausforderung. So definiert der EU Green Deal dem Transportsektor
das klare Ziel zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG) um
90% bis 2050. Dieser Trend wird durch den Druck der Verbraucher
weiter zugespitzt. Die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) umfassen neben
dem Umweltaspekt auch die wirtschaftliche und die soziale
Nachhaltigkeit, denn Nachhaltigkeit beschränkt sich nicht auf
ökologische Kriterien.
Das ‚Fit-For-55‘-Paket der Europäischen Kommission enthält
zahlreiche legislative Maßnahmen, die zukünftige unternehmerische
Entscheidungen der Speditions- und Logistikbranche beeinflussen.
Planungs- und Investitionssicherheit ist hierbei entscheidend für
den Speditionssektor, der sich zu seiner Verantwortung für die
Ressourcenschonung und die Verringerung verkehrsinduzierter
Emissionen bekennt. Diese Ziele werden zunehmende durch gesetzliche
Anforderungen nach Nachhaltigkeitsberichten forciert. Am 24. Mai
2024 hat der Rat der Europäischen Union die politische Einigung
gebilligt und damit das Annahmeverfahren der Corporate
Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) abgeschlossen. Die
neuen Regeln werden sicherstellen, dass die betroffenen Unternehmen
die negativen Auswirkungen ihres Handelns auf die Menschenrechte und
die Umwelt innerhalb und außerhalb Europas erkennen und angehen.
Dieses Umdenken führt zu bewussten Entscheidungen, die Entwicklungen
schneller vorantreiben könnten als die Gesetzgebung. Neben der
Elektrifizierung sind insbesondere Technologien zur
Transportroutenoptimierung, Abfallreduzierung und zur Überwachung
von Umweltauswirkungen & Nachhaltigkeitszielen einzubeziehen. Dies
kann Abhilfe bei den strikten rechtlichen Anforderungen schaffen,
indem Transportrouten & -mittel sowie Lieferanten hins. LkSG und
ESG-Compliance bewertet werden.
Eine durchschnittliche EBIT-Marge von 3,4 Prozent kombiniert mit der
Vielzahl an Logistikdienstleistern lässt auf einen ständigen Kosten-
und Wettbewerbsdruck. Dabei wirkt die Preis- und Marktsensibilität
zunehmend diskrepant zu den elementaren Einflussfaktoren:
Disruptionen und Flexibilität. Hierbei geht es insbesondere um die
Straffung der Prozesse zur Reduzierung von Verschwendung und
Verbesserung der Effizienz, wie etwa die Maximierung der
Lagerkapazität und Raumnutzung sowie die Routenoptimierung
hinsichtlich Mautgebühren, Zöllen und Lieferkettenstörungen mittels
KI.
Innerhalb der Intralogistikprozesse definiert sich Automatisierung
durch die digitale Steuerung gleichförmiger, regelmäßig ablaufender
Prozesse. Der arbeitsintensivste Prozess innerhalb der Lagerhaltung
ist die Kommissionierung – diesen Prozessschritt gilt es mit
höchster Priorität zu optimieren. Im Allgemeinen lässt sich die
Automatisierung der Intralogistik in die zwei Teilbereiche
unterteilen: Starre und flexible Automation:
Die starre Automatisierung, wie vollautomatisierte Lagerhäuser, wird
als äußerst leistungsfähige Lösung betrachtet. Diese Systeme können
sämtliche Anwendungen abdecken, vom Palettentransport über Pakete
bis hin zu Einzelartikeln, und lassen sich nahtlos mit modernen
Kommissionierlösungen kombinieren. Vollautomatisierte Lager bieten
einen hohen Durchsatz und signifikante Kosteneinsparungen. Die
Investitionskosten, die häufig mehr als 100 Millionen Euro betragen,
sind hingegen beträchtlich. Trotz des potenziell enormen ROI unter
idealen Bedingungen zwingt das starre Konzept Unternehmen mit
weniger vorhersehbaren Perspektiven, nach flexibleren Lösungen zu
suchen. Flexible Automation bezeichnet Lösungen, die durch ihre
„Beweglichkeit“ charakterisiert sind, wie automatisierte Roboter
(autonome mobile Roboter, AMR) oder fahrerlose Transportfahrzeuge
(FTF). Der herausragende Vorteil der flexiblen Automation besteht
darin, dass sie schrittweise implementiert werden kann, häufig
zunächst nur für ausgewählte Teilprozesse.
Überlegungen zur Cybersicherheit und zum Datenschutz müssen von
Beginn an höchste Priorität haben. Der jährliche Bericht von IBM
zeigt, dass die Auswirkungen von Cyber-Attacken kontinuierlich
zunehmen. Die Studie ergab, dass 95 % der untersuchten Unternehmen
mehr als eine Cyber-Attacke erlebt haben. Die Kosten für die
Aufdeckung und Eskalation solcher Angriffe stiegen im gleichen
Zeitraum um 42 %, was den höchsten Anteil an den Gesamtkosten für
Cyber-Attacken darstellt und auf eine Verlagerung hin zu komplexeren
Untersuchungen von Sicherheitslücken hinweist.
Um ein wirksames Risikomanagementprogramm für die Lieferkette eines
Unternehmens zu entwickeln, ist es entscheidend zu verstehen, warum
Angriffe auf die Cybersicherheit nicht nur zunehmen, sondern auch
immer erfolgreicher werden. Der Hauptgrund liegt in der Komplexität
der Lieferketten und digitalen Netzwerke von Unternehmen, die oft
mehrere Ebenen umfassen. Beispielsweise besteht die Lieferkette
eines Automobilherstellers aus zahlreichen Zulieferern, Herstellern,
Dienstleistern und Kunden, die wiederum von anderen Zulieferern
abhängig sind. Diese vielen Zulieferer sind mit dem digitalen
Netzwerk des Automobilherstellers sowie mit den Netzwerken ihrer
eigenen Zulieferer und Kunden verbunden. Zusätzlich sind diese
Verbindungen durch eine Vielzahl von Hardware- und
Softwarekomponenten geprägt, die von verschiedenen Anbietern
bereitgestellt und gewartet werden. In einem solchen mehrstufigen
Lieferkettennetzwerk sind die Cybersicherheitsrisiken von
Drittparteien auch die Risiken des Unternehmens.
Um angesichts der Cybersecurity-Risiken in ihrer Lieferkette
widerstandsfähig zu bleiben, benötigen Unternehmen tiefere Einblicke
in die digitalen Systeme und Praktiken der vor- und nachgelagerten
Prozesse und Partner. Unternehmen können ihre eigene
Widerstandsfähigkeit erheblich verbessern, indem sie ein gut
durchdachtes Programm zur Verwaltung der Cybersicherheitsrisiken von
Drittparteien implementieren. Ein vielversprechender Bereich für den
Einsatz von GenAI in der Cyberabwehr sind adaptive Kontrollen.
Algorithmen des maschinellen Lernens und GenAI-Tools könnten bald
Sicherheitsrichtlinien empfehlen, bewerten und entwerfen, die auf
das Bedrohungsprofil, die Technologien und die Geschäftsziele eines
Unternehmens zugeschnitten sind.
Die Möglichkeit, Informationen in der Lieferkette zu verknüpfen und
zu teilen, erfordert jedoch das Vertrauen und die Sicherheit, dass
die Informationen und deren Änderungen zuverlässig sind. Daher wird
die Blockchain-Technologie in Zukunft eine entscheidende Rolle bei
der Digitalisierung der Logistiklieferketten spielen.
Transparenz als Grundlage für Nachhaltigkeitsstandards.
Widerstandsfähigkeit & Flexibilität in volatilen Lieferketten.
Effizienzsteigerung & Ressourcenschonung durch Vernetzung.
Wettbewerbsvorteil durch Lager- & Routenoptimierung.
Datensicherheit in komplexen Lieferkettenstrukturen.
Die Top-Level-KPI zeigen eine Diskrepanz bei den Kosten pro Umsatz.
Sie können sofort erkennen, dass dies durch ein Lagerhaltungseffekt begründet ist.
Sie stellen fest, dass das Problem auf eine sinkende Umschlagshäufigkeit zurückzuführen ist.
Eine Kombination neuronaler Netzwerke soll Angebotsnachfragen prognostizieren, um die Effizienz im Bestandsmanagement signifikant zu erhöhen.
Eine sensorbasierte Innenbehälterprüfung soll Inventurdifferenzen vermeiden und ein höheres Qualitätsversprechen sicherstellen.
Eine KI-basierte Risikoprüfung soll kontinuierlich Lieferantenrisiken analysieren, um frühzeitig Präventionsmaßnahmen einzuleiten.
Ein neuronales Netzwerk soll basierend auf Transport- & Marktdaten Logistik-Hubs identifizieren, um langfristig Lieferzeit signifikant zu verkürzen.